Neuigkeiten 20.08.2019

Aufregend und neu: Nillson empfiehlt die "Pop-Kultur" 2019.

3 Tage, rund 60 Konzerte, dazu DJ-Sets, Talks und Filme – die 5. "Pop-Kultur" steht vor der Tür. Das Festival ist auch in diesem Jahr mehr als die Summe seiner Teile und setzt Zeichen in den Bereichen Inklusion und Gendergerechtigkeit. "Pop-Kultur macht vor, wie ein barrierefreies Festival funktioniert.", so der Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa Dr. Klaus Lederer, dessen Senatsverwaltung das Festival aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) fördert.

2015 als Nachfolgerin der Berlin Music Week entstanden, hat die "Pop-Kultur" mit Umwegen über das Berghain und den Stadtteil Neukölln seit 2017 in der Kulturbrauerei ihr Zuhause gefunden und sich als diverses, internationales und aktivistisches Festival etabliert. Der Standort in Prenzlauer Berg funktioniert dabei außerordentlich gut und besticht durch kurze Wege zwischen den tollen dort ansässigen Einrichtungen, wie zum Beispiel dem RambaZamba Theater oder dem Haus für Poesie.

Wie in den vergangenen Jahren fußt das Festival auf drei Säulen: Live, Nachwuchs und Netzwerk. Im Live-Bereich gilt es vor allem die Commissioned Works hervorzuheben, die deutlich mehr sind als schlichte Auftragsarbeiten. 15 ausgewählte Acts setzen musikalisch-literarische, musikalisch-wissenschaftliche und musikalisch-theatralische Projekte um, die den popkulturellen Diskurs anregen sollen. Dafür bietet ihnen das Festival Raum und Zeit, zwei Variablen, die im beruflichen Alltag von Musiker*innen in Berlin eher spärlich gesät sind.

Bei den Commissioned Works freuen wir uns besonders auf das Format "Pop-Hayat" von Yesim Duman, das Kulturschaffende aus verschiedenen Lebenswelten auf die Bühne holt, um postmigrantische und queere Themen zu diskutieren.

21 Downbeat, die Hausband des RambaZamba, spielt gemeinsam mit Jens Friebe "Der Ring", eine 60-minütige Popinterpretation von Richard Wagners monumentalem Opernzyklus. International Music aus Essen werden – ebenfalls im Rahmen der Commissioned Works – ihr gefeiertes Debütalbum "Die besten Jahre" mit der Big Band The Dorf aufführen.

Dazu bieten CocoRosie, Anna Calvi, Deerhoof, Shabazz Palaces, Lali Puna, alyona alyona und viele mehr brandneue Musik und außergewöhnliche Sets. Die legendären Goldenen Zitronen werden ebenfalls vor Ort sein und am Pop-Kultur-Donnerstag ihr neues Album "More Than a Feeling" präsentieren. Fabian Altstötter, ehemals Mitglied der Indie-Band Sizarr, stellt sein Soloprojekt Jungstötter vor.

Im Nachwuchs-Programm können Teilnehmer*innen aus über 40 unterschiedlichen Kursen wählen und sich in für ihre Aufgaben im Management, im Booking oder beim eigenen Label, als Videoregisseur*in, PR-Manager*in oder Journalist*in von internationalen Expert*innen inspirieren lassen.

Eingerahmt wird das Programm zusätzlich durch eine Fülle an Talks zu aktuellen Themen wie inklusive Kulturformate, Antisemitismus im Rap oder feministische Kollektive in der Musikwelt. Dazu wird der unvergleichliche Dirk von Lowtzow "Aus dem Dachsbau" vorlesen.

Es geht darum, Grenzen auszutesten und diese – wo förderlich – zu überschreiten, neue Akzente zu setzen und getreu Tino Hanekamp "immer in Bewegung zu bleiben, weil sonst das Blut verklumpt". In einer Stadt, die sich auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung an vielen Orten noch zurechtrüttelt und aufgrund seiner spezifischen Historie neue gesellschaftliche Wege geht, ist die Rolle eines Festivals wie der "Pop-Kultur" nicht zu unterschätzen.

Wir freuen uns daher sehr auf pickepackevolle drei Tage Festival im Herzen von Berlin. Seid ihr auch dort? Es gibt noch an allen Tagen Karten an der Abendkasse.

Die Details:

Was? Pop-Kultur 2019

Wann? 21.-23.08.2019

Wo? Kulturbrauerei, Berlin

Wie viel? Ein 3-Tage-Festivalticket kostet 60 € + VVK-Gebühren. Inhaber eines Berlinpasses erhalten an der Abendkasse einen Rabatt von 50%.

Wer? 21 Downbeat & Jens Friebe, ANDRRA, Ilgen-Nur, International Music & The Dorf, Janto Djassi Roessner, Jauche, KlitClique, Lisa Morgenstern & Bulgarian Voices Berlin, Magic Island, Masha Qrella, Moshtari Hilal (Exhibition), Nikko Weidemann, Nuray Demir (Installation), "Pop-Hayat" - Yesim Duman, Rosaceae, Adelle Nqeto, "African Beats & Pieces", Ah! Kosmos, Alex Kelman, alyona alyona, Anna Aaron, Anna Calvi, ÄTNA, AWA Khiwe, Blu Samu, BNNT, ByLwansta & Robot Koch, Camilla Sparksss, CocoRosie, Dacid Go8lin, Decibelles, Deerhoof, Die Goldenen Zitronen, Die Heiterkeit, Die Kerzen, Gillian Gilbert, Haszcara, Iotaphi, Jenny Wilson, Jessica Einaudi, Juicy, Jungstötter, Karies, Lali Puna, Léonie Pernet, Little Annie & Paul Wallfisch, Maarja Nuut & Ruum, Malonda, Mauvais Œil, Michelle Blades, ?????? ????, Mona Mur, Mykki Blanco, Nerima Groove, Nic Sleazy, Núria Graham, Odd Beholder, Okzharp & Manthe Ribane, One Mother, Oum Shatt, Perel, Planningtorock, "Pop-Kultur Nachwuchs", Prada Meinhoff, Repetitor, Rosemary Loves A Blackberry, Shabazz Palaces, Shari Vari, Shuma, Someone Who Isn't Me, Station 17, SYTË, Teresa Rotschopf, UMA, Voodoo Beach, Xen, ANDRRA, Bad & Boujee, Ben Salomo, Berlin Club Memes, Boris Paillard, Christian Fleck & Sebastian Stuber (Station 17), Dacid Go8lin, DJ Ipek, Ebow, Elske Rosenfeld, Emotional Labor Queen, Dirk von Lowtzow, "Everybody in the place" - Jeremy Deller, Hengameh Yaghoobifarah, Isabelle Edi, Jakob Nolte, Jens Balzer, Juno Meinecke, Kristof Hahn, Leif Randt, Leyla Yenirce, Lisa Morgenstern, Little Annie, Louise Brailey, Marco Porsia, Mariana Berezovska, Max Le Daron, Max Rieger & Max Gruber, Nick Soulsby, Pamela Owusu-Brenyah, Planningtorock, Stephen Morris

Text: Daniel Deppe

Header: Pop-Kultur

Fotos: Pop-Kultur (alyona alyona, Jungstötter), Maisie Cousins (Anna Calvi), Jenny Schäfer (Ilgen-Nur)